Mittwoch, 25. Mai 2016

Das Herz voller Musik

Eph.5,18-20 Und berauscht euch nicht mit Wein, was Ausschweifung ist, sondern werdet voll Geistes;  redet zueinander mit Psalmen und Lobgesängen und geistlichen Liedern; singt und spielt dem Herrn in eurem Herzen; sagt allezeit Gott, dem Vater, Dank für alles, in dem Namen unseres Herrn Jesus Christus;  (Schlachter 2000)
Mal wieder so eine starke, steile Forderung des weltfernen Apostels Paulus - oder liegt in diesen Versen des Epheserbriefes vielleicht eine Kraftquelle verborgen die durchaus das Potential hat unseren Alltag radikal zu verändern?
Sich nicht mit Alkohol (oder ähnlichen Substanzen) zu berauschen mag für den einen oder anderen ja schon Herausforderung genug sein, liegt aber für Nichtalkoholiker durchaus in greifbarer Nähe, auch wenn einem das Leben ohne das gewohnte Entspannungsbier oder das Glas Rotwein am Abend grau und fade erscheinen mag.

Vielleicht haben wir aber auch noch nie begriffen und erfahren was die weitaus bessere Alternative ist: Ständig  mit dem heiligen Geist erfüllt zu sein!

Der heilige Geist ist solch ein wunderbarer Freund und Begleiter. Er ist auch Ratgeber, Tröster und Beistand. Kann es etwas Besseres geben als ständig die wunderbare Nähe Gottes in seinem Inneren zu erleben?
Doch wie wird man voll Geistes? Garantiert nicht allein dadurch daß man auf Alkohol verzichtet, aber es kommt sehr wohl darauf an wovon unsere Seele, unser Herz und Denken erfüllt ist.

Gott erfüllt leere Gefäße

Ich bin davon überzeugt daß der Geist Gottes nur ein leeres Gefäß erfüllen kann. Er füllt ein Herz, daß hungrig und durstig nach Gott ist!
Mt 5,3    Selig sind die geistlich Armen; denn ihrer ist das Himmelreich!
Mt 5,6    Selig sind, die nach der Gerechtigkeit hungern und dürsten; denn sie sollen satt werden!
Unsere Sattheit, unser Erfülltsein mit allen möglichen anderen Dingen als Gott ist unser Problem. Und wenn wir unseren Mangel an Gottes Nähe spüren, wenn wir bemerken daß uns alle Dinge dieser Welt nicht wirklich zufrieden und glücklich machen ist dies Gottes Chance uns mit seinem übernatürlichen Leben, seinem wunderbaren Tröster zu erfüllen.  (Vgl. 2.Kön.4, 1-6)

Lobpreis, Dank und Anbetung sind der Schlüssel für ein geisterfülltes Leben

Die sehr urtextgenaue Elberfelder Bibel übersetzt Vers 19 aufschlußreich: sondern werdet voller Geist ...indem ihr zueinander in Psalmen und Lobliedern und geistlichen Liedern redet und dem Herrn mit eurem Herzen singt und spielt!
Wenn wir diese Anweisung ernst nehmen und sie befolgen werden wir also auch erleben daß der Geist Gottes uns ständig neu erfüllt...

Es tut gut dem Herrn miteinander in der Versammlung der Geschwister im Geist zu singen, zu loben und zu danken - das kennen und erleben viele Christen und sind erfreut und gesegnet von der Fülle alter und neuer Lieder die von Gottes Geist inspiriert wurden. Was von Gottes Geist inspiriert wurde strahlt und atmet auch Gottes Geist aus wenn man von Herzen für den Herrn und füreinander singt und spielt. In dieser Athmosphäre erlebe ich Gottes Liebe und Nähe in ganz besonderer und kostbarer Weise. Deshalb brauchen wir die Gemeinschaft mit anderen Kindern Gottes.

Aber nicht jeder Tag ist Sonntag - die Versammlung (Der Gottesdienst) dauert eine Stunde - und bei den Pfingstlern oder Charismatikern durchschnittlich vielleich zwei. Und der Tag dauert 24 Stunden - was mache ich also den gesamten Rest der Zeit? Wie verbringe ich diese Zeit in der kein Gottesdienst ist?

Im Sinne des neuen Testaments ist der Gottesdienst nicht auf irgendein Gebäude oder eine bestimmte Uhrzeit beschränkt - der wahre Gottesdienst läuft 24 Stunden am Tag in deinem Alltag - am Sonntag gibt es nur die Vesammlung der Gläubigen um sich gegenseitig für den eigentlichen Gottesdienst im Alltag zu stärken und zu ermutigen!

Ich sehe jetzt im Geist so manchen meiner Leser mit hängender Zunge total erschöpft nur allein von dem Gedanken "jeden Tag 24 Stunden Gottesdienst" vor dem Monitor hängen: "Wie soll ich DAS denn bloß schaffen, ich halte ja noch nicht mal die eine Stunde am Sonntag durch ohne innerlich komplett abzuschalten!"   
Wenn man den eigentlichen Gottesdienst im Alltag nur als eine Forderung Gottes begreift ist man auch tatsächlich schon am Ende bevor man überhaupt damit angefangen hat - zumal unser Gottesdienst auch beinhaltet uns tatkräftig um bedürftige Mitmenschen (damals: Witwen und Waisen) zu kümmern. (Jak.1,27)

Aber Jesus ist nicht gekommen uns Stress und Arbeit ohne Ende zu bescheren sondern um uns LEBEN zu schenken - und zwar im Überfluß! Sein Joch ist sanft und seine Last ist leicht.
Und dieses Leben ist die ständige Verbindung zu ihm, seine wunderbare Nähe durch den heiligen Geist der uns volkommen erfüllen will - bis das Gefäß unseres Herzens überfließt!

...singt und spielt dem Herrn in eurem Herzen

Ich bin sicher daß jeder schon einmal erlebt hat wie es ist einen "Ohrwurm" zu haben. Da hört man ein Lied im Radio, daß einem einfach nicht mehr aus dem Kopf geht...
In den schlimmsten Phasen meiner Depression und Angststörung bin ich fast täglich mit solch einem depressiven Ohrwurm aufgewacht. Oft waren es Songs aus meiner Vergangenheit mit denen ich mich identifiziert hatte - zumeist sehr traurige, melancholische oder tiefdepressive, düstere Songs. So in der Art wie "Riders on the Storm", das letzte von Jim Morrison eingesungene Lied.
Und dieses traurige Lied begleitete mich bis zum Erbrechen den ganzen Tag und zog meine Stimmung runter. Irgendwann nervte es mich total, aber ich konnte diese Lieder nur sehr schwer loswerden - irgendwann hörte ich halt eine CD mit anderen melancholischen Liedern und dann hatte ich einen neuen Ohrwurm.

In den letzten 1-2 Jahren habe ich eine andere Art Ohrwurm wieder neu für mich entdeckt: Ohrwürmer die mich nicht runterziehen sondern aufbauen und gut draufbringen. Lobpreis und Anbetungsmusik auf CD oder im Internet. Es gibt jede Menge davon günstig auf Amazon gebraucht zu erwerben sowie kostenlos auf laut.fm oder anderen Portalen zu hören. Einfach die Stichworte Lobpreis, Anbetung, praise und worship auf Youtube oder Itunes etc. eingeben.

Ich habe mir Mp3 CDs fürs Autofahren zusammengeschnitten und beim Fitness höre ich regelmäßig verschieden Lobpreissender aus dem Internet.
 - Und siehe da: Statt der depressiven Ohrwürmer wache ich nun regelmäßig mit einem fröhlichen Lobpreislied am Morgen auf! 
Und diese Lieder vermitteln mir Zuversicht, Glauben und Freude statt eines betrübten und verzagten Geistes.
Diese Lieder bringen mich den ganzen Tag in eine Haltung der Dankbarkeit, des Gebetes und des staunens über Gottes große Güte und Gnade. Welch ein Unterschied! Statt der Trauergeister erfüllt mich nun der heilige Geist mehr und mehr...

Und mein Herz ist oft den ganzen Tag voller Musik - ja ich fange auch wieder an ab und zu Gitarre zu spielen und selber diese Lieder zu singen!
Das alles ist kein großes düsteres "MUSS" sondern eine Quelle der Kraft und Freude, eine Quelle des übernatürlichen Friedens den nur Gott schenken kann.

Es ist leicht dem Herrn in seinem Herzen zu singen und zu spielen, keine Last oder Bürde! Ich fühle mich von Gott geliebt und angenommen, fühle mich durch Jesus von Lasten befreit unter denen ich so viele Jahre gelitten habe. Ängste und Sorgen fliehen und können sich nicht mehr in meinen Gedanken einnisten wie große schwarze Vögel. Sie fliegen wohl ab und zu vorbei und wollen sich niederlassen - aber wohnen müssen sie woanders!

Zu Pfingsten hörte ich von einem evangelischen Pfarrer eine bemerkenswert Predigt über die Erfüllung mit dem heiligen Geist. Er verglich die menschliche Seele mit einem Schwamm. "Wenn nun ein Schwamm im Wasser liegt", sagte er, "womit wird er sich wohl vollsaugen?" Natürlich mit dem Element in dem er liegt, ist doch klar.
Wie können wir dann erwarten mit dem heiligen Geist erfüllt zu werden wenn wir dauernd in allen möglichen anderen Elementen herumliegen anstatt in den Dingen Gottes?
sagt allezeit Gott, dem Vater, Dank für alles, in dem Namen unseres Herrn Jesus Christus;


2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Schön!!! Ich hoffe auch, dass wir mal wieder zusammen lospreisen äh lobpreisen!!! LG DM

Anonym hat gesagt…

"Eure Rede sei wie Aussprüche Gottes!" Solche und ähnliche Paulus-Aussprüche halte ich auch nicht für überzogen. Mancher missversteht solche Bibelstellen und mutiert zum Gesetzesmonster, textet alle mit unangenehm frömmelnden Aussagen zu. So hat es Gott nicht gemeint. Als Jungbekehrter lernte ich junge Christen im Siegerland kennen. Merkwürdigerweise konnten sie meine Glaubens- und Gebetsbegeisterung nicht teilen. Als Christen "2./ 3. Generation" stellte man sich dort und anderswo die Frage: "Wieviel muss ich für Gott leisten, was geht gerade noch so bei Jesus durch...". Ich habe Jesus anders erlebt. Unterwegs kann man im Stillen beten oder für Menschen bitten. Der Geist Gottes zeigt uns, wie wir beten können. Wenn wir Jesus Christus als Erlöser erkannt haben, möchten wir mit ihm Gemeinschaft haben - sogar freiwillig. Dann sind uns auch andere Menschen nicht egal: "Retterliebe bringt Rettersinn!" Vorsicht! Keinen Automaten-Lobpreis - sonst droht allen der "Durchbruch" des Lobpreisleiters ...

Matthias Sesselmann